Christuszentrierte Erlebnispädagogik

Die christuszentrierte Erlebnispädagogik verknüpft die biblische Botschaft (Input, Kleingruppe, geistlicher Gedanke) und das Programm (Aktivität, Spiel, Erlebnis) miteinander. Dabei werden den Teenies nicht nur biblische Aussagen und Werte wissensmässig vermittelt. Zusätzlich werden diese durch das Programm mit realen Erlebnissen verbunden, welche die Teenies nachempfinden können. Durch die anschliessende Auswertung wird die Verbindung zwischen der biblischen Aussage und dem Alltag der Teenies hergestellt. 

Anwendung in der Teeniearbeit

„Das Hauptanliegen der christuszentrierten Erlebnispädagogik ist es, die Teilnehmenden auf den hinzuweisen, der all das Erlebte und Gesehene überhaupt erst möglich gemacht hat – auf Gott.“

Hans Peter Royer

Vorbereitung

Um die christuszentrierte Erlebnispädagogik gut ins Programm zu integrieren empfehlen wir folgende Schritte:

  1. Die verantwortliche Leitungsperson bereitet die Andacht soweit vor, dass sie eine Hauptaussage hat.
  2. Besprecht im Team die Andacht und legt fest, welche (biblische) Wahrheit die Teenies erleben sollen. 
  3. Am einfachsten formuliert ihr dazu eine Schlüsselfrage, was die Teenies erleben sollen.
  4. Überlegt euch, welches Spiel oder Erlebnis eure Hauptaussage / Schlüsselfrage nachempfinden lässt (Inspiration siehe unten).
  5. Überlegt euch, welche Reflexionsfragen euren Teenies helfen, das Erlebte auf ihren Alltag übertragen zu können.

Reflexion

Der entscheidende Bestandteil eines erlebnispädagogischen Programms ist die Reflexion des Erlebten. Indem die Leitenden mit den Teenies über das Erlebte nachdenken und die Erlebnisse mit ihnen besprechen, indem sie Gefühle und Reaktionen der Teenies bewusst aufnehmen und ansprechen, können sie ihnen helfen, daraus etwas für das Leben zu lernen. Gleichzeitig bietet sich die einmalige Chance, die Erkenntnisse mit der biblischen Botschaft zu verknüpfen.

Die einfachsten Reflexionsfragen sind W-Fragen:

  • Beschreibung: Was ist passiert? Was hast du gemacht?
  • Gefühle: Was hast du gedacht und gefühlt?
  • Beurteilung: Was war gut und was war schlecht an der Erfahrung?
  • Analyse: Was bedeutet die Situation, was macht Sinn?
  • Schlussfolgerung: Was hättest Du anders machen können? Was hätte man nicht machen sollen?
  • Konsequenzen: Wenn es noch mal passiert, was würdest du anders machen? Was sagt die Bibel dazu?

Inspiration

Zur Inspiration bieten wir euch zu ein paar Themen erlebnispädagogische Ideen:

Vertrauen erleben

Teenies dürfen zum Thema Vertrauen nicht zu Übungen gezwungen werden. Gerade in der freiwilligen Überwindung liegen wichtige Faktoren fürs Vertrauen.

Abseilen

Schlüsselfrage: Wie fühlt es sich an, wenn man (Gott) vertrauen soll?

Abseilen: Der intensivste Moment beim Abseilen ist dieser, wenn der Teenie sich ins Seil hineinlehnen muss. Dies gelingt nur, wenn man der sichernden Person und dem Material vertraut. Nur wer den Mut aufbringt und möglichst rechtwinklig zum Seil hinauslehnt, kann es schlussendlich voll geniessen. Wichtig: Abseilen nur durch Leitende mit Erfahrung und Ausbildung. 

Reflexion: Wie hat sich das Vertrauen angefühlt? Welche Faktoren sind fürs Vertrauen wichtig gewesen? Was für Parallelen können zum Vertrauen Gott gegenüber gezogen werden?

Vertrauensfall

SchlüsselfrageWas braucht es, um sich in die Arme anderer (Gottes) fallen zu lassen?

Vertrauensfall: Eine freiwillige Person stellt sich beim Vertrauensfall auf einen Tisch oder max. schulterhohen Absatz. Die restlichen min. 6 Personen bilden mit gegenseitig verschränkten Armen ein Fangnetz, in das sich der Freiwillige rückwärts hineinfallen lässt. Diese Person muss die Arme vor der Brust verschränken und sich möglichst gestreckt fallen lassen. Eine genaue Einführung der Fänger, wie auch des mutigen Fallenden ist sicherheitsrelevant.

Reflexion: Was hat es gebraucht, um sich in die Arme der andern fallen zu lassen? Wie hat sich der Fall angefühlt? Was für Parallelen kennst du in Bezug darauf, dich in die Arme Gottes fallen zu lassen?

Blind

SchlüsselfrageWie fühlt es sich an, wenn man (von Gott) blind durch Hindernisse geführt wird?

Blind führen lassen: Sich blind führen zu lassen ist herausfordernd und braucht auch Mut. Erst recht wird es abenteuerlich, wenn es darum geht, ohne zu sehen Hindernisse zu überwinden und das nur durch mündliche Anweisungen. 

Reflexion: Wie fühlt es sich an, nicht zu sehen wo man hintritt und sich führen zu lassen? Warum habt ihr der Stimme vertraut, die euch geführt hat? Was nehmen wir aus der Übung mit, wenn es darum geht, Gott auf unserem Lebensweg zu vertrauen?

Gottes Stimme hören

Schafhirte

Schlüsselfrage: Wie hören wir aus vielen Stimmen die richtige (Gottes) Stimme?

Schafhirte: 2-4 Hirten treten mit ihren je 6-7 Schafe gegeneinander an. Jede Gruppe hat 10 Minuten Zeit, sich eine Strategie auszudenken, wie ihr Hirte sie als Schafe in ihren Stall bringen kann. Zum Spielbeginn werden die Schafe mit verbundenen Augen auf dem Spielfeld verteilt. Der Hirte kann zwar sehen, jedoch nicht sprechen. Ihm wird ein Stall am Spielfeldrand zugeteilt, in den er seine Schafe bringen muss, er darf jedoch seinen Platz nicht verlassen. Herausfordernd ist für die Schafe, aus den Zeichen der verschiedenen Hirten, die des eigenen Hirten herauszuhören und diesen zu folgen.

Reflexion: Wie haben die Teenies die Anweisungen ihres Hirten erkannt und was sind die Herausforderungen gewesen? Was für Parallelen sehen die Teenies zum Leben, wenn es darum geht, Gottes Stimme zu hören? Auf was kommt es dort an?

Glockengeläute

SchlüsselfrageWie orientieren wir uns, wenn wir das (Gottes) "Läuten" hören?

Glocken-Nachtgeländespiel: Die Teenies müssen möglichst viele Punkte sammeln, in dem sie die Leitenden finden, die sich frei im Gelände bewegen. Die Herausforderung ist, dass das Spiel im Dunkeln und ohne Taschenlampe gespielt wird. Dabei klingeln die Leitenden hin und wieder mit einer Glocke, so dass die Spielenden die einzelnen Leitenden hören und finden können. Werden sie gefunden, bekommen die Spielenden eine Aufgabe, bei welcher sie mehr oder weniger Punkte gewinnen können.

Reflexion: Wie ist es den Teenies im Dunkeln ergangen, als sie das Läuten hörten? Wie haben sie die Leitungsperson im Dunkeln gefunden? Wie finden wir heraus, was Gott von uns will, wenn wir uns von Gott angesprochen fühlen?

Identität

Reaktionskette

SchlüsselfrageWas haben unsere Gaben und Fähigkeiten mit unserer Identität zu tun?

Reaktionskette: Die Teenies bekommen die Aufgabe, eine Reaktionskette zu bauen. Jeder Teenie baut einen Abschnitt der Kette (man kann auch 2er-Gruppen) machen. Das Ziel ist es, dass die Reaktionskette von A bis Z durchläuft. Dabei braucht es jeden einzelnen Abschnitt, was aufzeigt, dass jeder gebraucht wird und wichtig ist.

Reflexion: Was hat die Teenies in dieser Übung herausgefordert? Wie hat sich der gebaute Abschnitt von den Andern unterschieden? Wie wichtig ist der einzelne Abschnitt und was für Parallelen können wir zu unserem Leben ziehen?

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